Sollzinsbindung
Kurz oder lang, was passt am besten? Was versteht man unter Sollzinsbindung? Hier finden Sie die Antworten zu Ihren Fragen.
Kurz oder lang, was passt am besten?
Soll ich mir den Zinssatz über möglichst lange Zeit sichern ?
Letztendlich hängt diese Entscheidung vom Zinssatz und dem Finanzierungskonzept ab.
Wir erklären Ihnen, welche Zinsbindung für Sie am sinnvollsten ist.
Was versteht man unter Sollzinsbindung?
Wenn Sie eine Immobilie finanzieren, müssen Sie Zinsen an den Darlehensgeber zahlen. Der im Darlehensvertrag festgelegte Zins wird Ihnen für einen bestimmten Zeitraum garantiert. Wie lange Ihnen dieser Zins garantiert wird, entscheiden Sie. Für diesen Zeitraum ist der Zins dann gebunden und man spricht von der Sollzinsbindung.
Der Sollzins kann auch variabel sein, also nicht gebunden. Dies birgt natürlich das Risiko dass der Zins jederzeit steigen kann und somit auch Ihre monatl. Rate. Ihre finanzielle Situation ist dann schlecht planbar.
Bei einer Baufinanzierung und den damit meist hohen Darlehenssummen empfehlen wir immer, den Sollzins zu binden. Üblich sind Zinsbindungen zwischen 10 und 20 Jahren. Darüber hinaus können auch längere bzw. kürzere Zinsbindungen festgelegt werden.
Es gilt aber, je länger Sie sich den Zins sichern umso höher ist er auch.
Für welche Zinsbindung soll ich mich entscheiden?
Der Zeitpunkt für eine Immobilienfinanzierung ist trotz Zinsanstieg gut.
Natürlich kommt es immer auf Ihre individuelle Situation an, dennoch lässt sich sagen, dass eine längere Zinsbindung sinnvoll ist. Eine kurze Zinsbindung sollte man wählen, wenn alles darauf hindeutet dass die Zinsen weiter fallen. Bei einer klassischen Immobilienfinanzierung empfehlen wir heute eine Zinsbindung von mindestens 15 Jahren.
Was spricht für und gegen eine kurze Zinsbindung?
Umso kürzer die Zinsbindung desto niedriger der Zins und auch die monatliche Rate.
Ist das Zinsumfeld hoch und die Prognosen sagen fallende Zinsen voraus, ist eine kurze Zinsbindung sinnvoll. Des Weiteren machen kurze Zinsbindungen dann Sinn, wenn Sie in der Lage sind das Darlehen innerhalb der Sollzinsbindung zurückzahlen.
Ein kurze Sollzinsbindung bedeutet auch, dass nach Ablauf der vereinbarten Zinsfestschreibung oft eine hohe Restschuld übrig bleibt, diese muss dann zu den gegebenen Zinsen weiter finanziert werden. Ist der Zins dann höher kann es passieren, dass die monatl. Rate steigt und das bisherige Finanzierungskonzept zu kippen droht. Sollte es nicht möglich sein, das Darlehen zu einem großen Teil während der Zinsbindungsphase zu tilgen, empfehlen wir eine längere Zinsbindung.
Was spricht für und gegen eine lange Zinsbindung?
Wer heute eine Immobilie baut oder kauft trifft mit einer langen Zinsbindung die bessere Entscheidung. Mit einer Zinssicherheit über die gesamte Finanzierungslaufzeit entgehen Sie einem Zinsänderungsrisiko. Besonders bei finanziell knappen Finanzierungen mit niedriger Tilgung ist eine lange Zinsbindung die bessere Wahl.
Flexibilität trotz langer Zinsbindung
Sie entscheiden sich für eine lange Zinsbindung und nach zehn Jahren sind die Zinsen deutlich gefallen oder Sie möchten das Darlehen kündigen und zurückzahlen. Kein Problem. Der Gesetzgeber hat hier im Interesse des Kunden ein Sonderkündigungsrecht geregelt. Gemäß §489 BGB dürfen Sie das Darlehen nach einer Laufzeit von 10 Jahren ab Vollauszahlung, mit einer Frist von 6 Monate jederzeit kündigen ohne eine Vorfälligkeitsentschädigung an die Bank zahlen zu müssen.
Bei einer Baufinanzierung können Sie sich für eine kurze oder lange Zinsbindung entscheiden. Aufgrund der aktuell historisch niedrigen Zinsen empfiehlt HypoExpert sich für eine längere Zinsbindung zu entscheiden. Da die Tendenz eher auf steigende Zinsen hinweist, vermeiden Sie hierdurch ein potentielles Zinsänderungsrisiko.
Sie entscheiden, wie lange Ihre Finanzierung läuft – die Tilgung als Gaspedal